Färöer: Geheimtipp für Individualisten

Die Färöer-Inseln sind eine Inselgruppe im Nordatlantik. Sie liegt zwischen den Britischen Inseln, Island und Norwegen und besteht aus 18 Inseln sowie Holmen und etwa 750 Schären. Sie werden manchmal auch als Schafsinseln bezeichnet. Nicht für jeden Urlauber ist Färöer ein wahr gewordener Traum. Er regnet viel und oftmals bedeckt ein dichter Nebel ganze Landschaftsstriche. Dennoch bietet die Inselgruppe ein wahrhaft besonderes Reiseerlebnis, hier finden sich die letzten Fleckchen unberührter Natur, da nicht so viele Touristen hierher kommen, konnten sich die Insulaner ihre Bräuche und Traditionen erhalten. So ist es nicht verwunderlich, dass die Färöer-Inseln in Beliebtheits-Rankings regelmäßig den ersten Platz belegen. Die grüne Ökoinsel bietet besonders Melancholikern und Menschen, die sich auf Sinnsuche begeben wollen, tolle Möglichkeiten.

Klippe auf den Färöer Inseln

„Das Land von kranska“

Die Einheimischen nennen ihre Inseln auch „Das Land des Vielleichts“, da sich das Wetter hier in wenigen Minuten schlagartig ändern kann. Romantisch ist es trotz der häufigen Regenfälle, die Wiesen sind so grün, dass man es kaum glauben kann und die Steilküsten wirken außerordentlich dramatisch. An der Nordspitze der Insel Vidoy etwa erhebt sich mit 750 Metern Europas größte Steilküste. Ebenso beeindruckend erscheinen auch die Felsnadeln im Nordwesten von Eysturoy und der Wasserfall Fossa auf Streymoy. Entlang von Nolsoy und Hestur hat das Meer wunderschöne Grotten in den Felsen geformt. Wer mit dem Boot hineinfährt, sollte die tolle Akustik ausnutzen und etwa den Volksliedern der Färinger Skalden lauschen. Wild wachsende Flechten, Pilze und Moose beherrschen das Bild der Färöer, Bäume gibt es keine. Auch die gelb blühende Mýru, die Sumpfdotterblume ist auf den Inseln oft zu sehen, sie ist die Nationalblume der Färinger. Ihren Namen hat die Inselgruppe jedoch von einer anderen Pflanze erhalten – dem Färöer Frauenmantel. Wer die Gegend erwandern möchte, sollte nie ohne Kompass aus dem Haus gehen, denn dichter Bodennebel kann die hier typischen Basaltstufen verbergen. Ein wenig Orientierung bieten die färöischen Steinmänner, Türmchen aus aufgeschichteten Steinen, die am Wegesrand liegen.

Färinger Kulturgut

Nicht nur die Sprache ist hier äußerst lebendig, auch das Brauchtum hat die Jahre überlebt. Trachten gehören ebenso zum Alltag wie Feste und gemeinsame Aktivitäten. Im Haus des Nordens, gleichzeitig Landestheater, Musikschule und Kunstmuseum, finden regelmäßig Veranstaltungen statt, zu denen auch Urlauber herzlich eingeladen sind. Im Sommer, am 28. Juli feiern die Färinger ihr größtes Fest, den Nationalfeiertag Òlavsøka, oder Olavsfest. Um Mitternacht klingen die Feierlichkeiten mit gemeinsamem Gesang langsam aus. Urlauber sollten sich auch den färöischen Kettentanz nicht entgehen lassen. Einfache Tanzschritte werden von Balladen, Heldenliedern und Volksliedern begleitet. Schon vor dem Urlaub lohnt ein Blick in ein färöisches Kochbuch, denn die regionalen Spezialitäten sind genauso ungewöhnlich wie die Landschaft. Als Spezialität gilt dabei der Papageientaucher, jedoch werden auch Lammwürste, getrocknete Kabeljauhaut, lauwarme Leberpastete und Walfett gern gegessen.

Färöer Insel Urlaub

Bunte Vielfalt in der kleinsten Hauptstadt der Welt

Die Hauptstadt der Färöer-Inseln ist Torshavn, sie gilt als kleinstes Landeszentrum überhaupt. Inmitten grüner Wiesen verteilen sich kleine, bunte Häuschen, traditionell sind die Färöer Unterkünfte jedoch mit einer rot-schwarzen Fassade versehen. Besonders sehenswert ist das historische Viertel. Auf der Insel Vagar lohnt ein Besuch der Stadt Sandavagur, hier befindet sich eine typische Inselkirche. Im Inneren beweisen aufgehängte Schiffsmodelle und Gemälde, dass viele der Insulaner auch heute noch vom Fischfang leben. In der zweitgrößten Stadt der Inselgruppe, Klaksvik, lohnt der Anblick der beeindruckenden Hänge, die den Hafen beherrschen. Bei einem Stadtbummel sollten Urlauber nach Textilgeschäften Ausschau halten. Überall auf den Färöer bieten Geschäfte Pullover, Schals und Mützen an, deren Wolle von den tierischen Bewohnern der Insel gewonnen wird. Immerhin leben 80.000 Schafe auf den Inseln. Mit einem speziellen Verfahren wird die Wolle wasserfest, sodass sie an regnerischen Tagen einen idealen Schutz bietet.