Juist – Zauberhafter Sandhaufen in der Nordsee

Die Nordseeinsel zwischen Borkum und Norderney kann bequem mit der Fähre oder gar dem eigenen Boot angesteuert werden. Umgeben vom Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer kann man bereits jetzt erahnen, warum das Eiland auch als Töwerland bezeichnet wird, also Zauberinsel. Erdgeschichtlich ist Juist noch eine ganz junge, gerade einmal 2000 Jahre alt ist die Insel. Nachdem der Inselkern durch die Kraft des Windes und des Wassers langsam Form annahm, kamen zuerst die Pflanzen, später die Tiere, dann die Menschen nach Juist. Heute leben etwa 1800 Einwohner auf dem Eiland, im Sommer sind die Zimmer auf der Insel regelmäßig ausgebucht. Dank einem perfekten Mix aus Sonne, Wasser und Strand überzeugt die Insel vor allem Familien, Verliebte und Singles. Auch für Schulklassen und Sportvereine gibt es hier die passende Unterkunft.

Für immer zusammenbleiben

Die jüngste Landschaftsform auf der Insel Juist sind die grün bewachsenen Dünen, der Kalfamer, im Osten der Insel. Die ausgedehnten Sandflächen dienen als Brutgebiet für zahlreiche Seevögel, sodass Urlauber nur auf den zugelassenen Wegen spazieren gehen sollten. Auch Seehunde lassen sich hier des Öfteren nieder. Nach einer stürmischen Flut steigt die Chance, einen Juister Bernstein zu entdecken und als goldenes Souvenir mit nach Hause nehmen zu können. Im Süden der Insel bietet sich vor allem in den Frühlings- und Sommermonaten ein buntes Bild, denn die wildromantischen Salzwiesen zeigen sich jetzt von ihrer schönsten Seite. Ebenfalls nett anzuschauen ist der Hammersee, der größte Süßwassersee der ostfriesischen Inseln. Der See entstand infolge der Petriflut, als die Insel Juist mitten entzwei gerissen wurde. Erst seit dem Jahr 1932 ist die Insel wieder vollständig. Heute erinnert nichts mehr an die dramatische Vergangenheit der Insel, selbst der See erscheint in einem tiefblauen Farbton. Das Highlight eines Juist-Urlaubs sind jedoch die 17 Kilometer langen Sandstrände im Norden der Insel. Hier behindern keine Buhnen den Strandspaziergang oder stören beim Planschen in der Nordsee. Wer einmal hier war, erzählt Daheimgebliebenen begeistert von dem tollen, hellen Strand. Viele meinen, hier den schönsten Strand Deutschlands gefunden zu haben. Und wirklich: Der breite Strandabschnitt ist ein Eldorado für Burgenbauer und Sonnenanbeter. Ein wenig Schatten versprechen die bunten Strandkörbe, die übrigens auch Platz für Zwei bieten. Die Augen schließen und dem beruhigenden Meeresrauschen lauschen, die Zehen in den Sand stecken und aneinandergekuschelt den Sonnenuntergang beobachten – wie könnte man Zweisamkeit besser verbringen? Vor dieser romantischen Kulisse versprechen sich viele Paare die ewige Liebe.

Das Weiße Schloss am Meer

Zu den Klängen des Juister Musikvereins Harmonica können sich Urlauber eine original Thalasso-Behandlung gönnen oder erstaunt die Fassade des Kurhotels ansehen – erinnert die Glaskuppel nicht ein wenig an die Kuppel am Reichstag? Ungewöhnlich ist auch die Form der Inselkirche, deren Glockenturm wie eine in den Himmel ragende Rakete aussieht. Das offizielle Wahrzeichen der Insel Juist ist jedoch der Wasserturm. Da er auf der höchsten Düne der Insel erbaut wurde, überragt der Turm alle anderen Bauten auf der Insel. Auch hier ruft die Form wieder eindeutige Assoziationen hervor – die Insulaner nennen ihren Wasserturm liebevoll „Doornkaatbuddel“.

Wiegand Wattwurm erzählt

Kinder können auf der Insel Einiges erleben. So lädt Wattführer Heino die Kleinen zu einem spielerischen Wettkampf ein. Wenn Heino „schipp up Strand“ ruft, müssen die Kinder ein Schiff aus Sand bauen. Juist ist eine der wenigen Inseln Deutschlands, die speziell ausgebildete Kinderanimateure zur Verfügung stellt. Während sich die Eltern beim Krimifestival „Tatort Töwerland“ gruseln können, dürfen die Kinder eine Abenteuernacht auf dem Pferdehof erleben oder die Fähre in ein Piratenschiff verwandeln. Immer, wenn die Wiegand Wattwurmflagge am roten Turm gehisst ist, verwandelt sich die Insel in ein großes Kinder-Abenteuerland. So können die Kleinen selbst gebastelte Segler im Schiffchenteich ausprobieren oder am Strand herumtollen. Besonders in den Ferien finden auf dem Eiland zahlreiche Highlights statt, so zum Beispiel Musik- und Theatervorführungen, wenn es doch mal regnen sollte, ist das Meerwasserbad eine erfrischende Abwechslung zu den kühlen Fluten der Nordsee.