Trauerenten vor Langeoog entdeckt

Die Insel Langeoog ist vor allem für Naturfreunde ein Highlight, nicht nur Wanderer und Aktivurlauber fühlen sich in den unberührten Landschaften wohl. Auch immer mehr ornithologisch Interessierte entdecken das Eiland für sich. In diesem milden Winter konnten Vogelfreunde eine weitere Attraktion aus nächster Nähe bewundern – Trauerenten. Die Tiere nisteten in Strandnähe, im flachen Wasser. Ein Kuriosum, denn die Zugvögel überwintern normalerweise auf der Nordsee.

Auch in der Nebensaison lohnt ein Ausflug auf die Ostfriesische Insel. Ende Januar machte Nationalparkranger Jan Weinbecker eine eher ungewöhnliche Entdeckung, er fand 15.000 bis 20.000 Trauerenten, die in Strandnähe ihr Winterquartier aufgeschlagen hatten. Wie viele Tiere sich auf der Insel niedergelassen haben, soll in einer Befliegung ermittelt werden. In dieser sollen die Wasservögel gezählt und genauer untersucht werden. Die Wattenvögel überwintern im Nord- und Ostseeraum, lassen sich aber auf dem offenen Meer nieder und sind so mit dem bloßen Auge nicht zu erkennen. Außerhalb der Brutzeit halten sich die Vögel fern der Brandungszone auf und verlassen ihr nasses Revier in der Regel nicht. Ihren Namen haben die Tiere aufgrund ihres schwarzen Gefieders erhalten. Das Wattenmeer bietet während der Überwinterung den idealen Lebensraum. Die Vögel ernähren sich von Miesmuscheln, Schnecken und anderen tierischen Bewohnern des Watts.

Vogelbeobachtung auf Langeoog

Langeoog ist ein einzigartiges Wunderland für Vogelfreunde. Mit ihren natürlichen Bedingungen und vor allem dem Wattenmeer bietet das Eiland beste Voraussetzungen für viele verschiedene Vogelarten. Besonders für den alljährlichen Vogelzug ist Langeoog von Bedeutung. Während der Wintermonate ziehen die Vögel von Nordeuropa über den Mittelmeerraum bis ins warme Afrika. Im Zentrum des Vogelzugs liegt auch die Insel Langeoog. Im Winter können Vogelfreunde hier auf engstem Raum viele Millionen Vögel beobachten, so ist die Insel etwa eine der größten Kolonien für Silbermöwen. Die Tiere überwintern in der Regel hinter der Melkhorndüne, um die Tiere zu schützten, steht sie seit 1875 unter Naturschutz. Viele Vögel lassen sich ohne technische Hilfsmittel und aus nächster Nähe ansehen. Direkt am Strand, während einer Radtour oder entlang der Salzwiesen lassen sich die Vögel nieder, auch bei einer Dünen- oder Wattwanderung können die Tiere beobachtet werden. Nicht nur Trauerenten finden sich auf Langeoog, auch viele seltene Arten wurden auf der Insel bereits gesichtet, so etwa Knuttstrandläufer, Pfuhlschnepfen, Löffler oder Alpenstrandläufer. Jedes Jahr rücken die Zugvogeltage dieses außergewöhnliche Ereignis in den Mittelpunkt, zahlreiche Führungen, Vorträge und kulinarische Veranstaltungen machen Lust auf die gefiederten Tiere. Seit 2009 können Urlauber außerdem das Reisepaket „Austernfischer und Co“ buchen. Im Paket sind unter anderem Schiffsausflüge zu den Lebensräumen der Vögel, Besuche im Schifffahrtsmuseum sowie eine ostfriesische Teezeit enthalten.