Sassnitz – Mondänes Ostseebad mit Künstlerflair

Ganz im Nordosten der Insel Rügen liegt das Ostseebad Sassnitz. Der Badeort ist nicht nur als Tor zum Nationalpark Jasmund mit seinen berühmten Kreidefelsen bekannt, sondern auch als wichtige Inspirationsquelle für zahlreiche Künstler. So hatte nicht nur Maler Caspar David Friedrich hier eine kreative Erleuchtung, auch Theodor Fontane und Johannes Brahms fanden in der würzigen Ostseeluft hilfreiche Unterstützung für überhitzte Hirnzellen. Bereits Ende des 19. Jahrhunderts war der Badeort ein beliebtes Ausflugsziel bei deutschen Berühmtheiten, erst Anfang des 20. Jahrhunderts konnten andere Ostseebäder auf Rügen dem Ferienort seinen Rang als Lifestylebad Nummer Eins ablaufen.

Buchenwald mit Geheimnissen

Das auf der Halbinsel Jasmund gelegene Ostseebad beherbergt ein ganz besonderes Mysterium. Denn im Nationalpark, mitten im Buchenwald der Stubnitz soll die Germanengöttin Hertha gelebt haben. Am nordöstlichen Ufer des Herthasees im Zentrum des Parks steht noch heute die Herthaburg, eine Wallanlage aus der Slawenzeit. In der Nähe der Herthaburg, am Rande des Wanderweges zum Königsstuhl, erzählt der Sagen- und Opferstein gruselige Geschichten. Demnach soll eine Jungfrau einst einen Pakt mit dem Teufel eingegangen sein. Auf dem Stein sind drei Fußbadrücke eingeprägt: Auch der Teufel in Gestalt eines Hasen soll seine Spuren hinterlassen haben. Am Königsstuhl angekommen, ist endlich das Highlight Rügens zu sehen, im Nationalparkzentrum bekommen Urlauber außerdem einen Einblick in die Entstehung der Kreidefelsen. Aber Deutschlands kleinster Nationalpark hat weitaus mehr zu bieten als die legendären weißen Felsen. Unterhalb der weißen Steilwände lohnt ein Strandspaziergang, um Feuersteine und Hühnergötter zu finden. Aufmerksame Beobachter werden in den Rotbuchenwäldern und Mooren viele interessante Lebewesen entdecken, auch Rügens höchste Erhebung befindet sich im Park. Vom Piekberg aus können Urlauber einen Rundumblick auf Sassnitz und die Kreidefelsen genießen.

Maritime Märchen

Unweit des Rathauses im Jugendstil steht das älteste Haus im Ostseebad. Mitten in der Altstadt sind aber auch zahlreiche Beispiele der Bäderarchitektur zu bewundern. In der Karlstraße bieten aber auch die „Villa Seerose“ und die „Villa Hertha“ schöne Fotomotive.
Vom Stadtzentrum kommend, überqueren Urlauber zunächst eine Hängebrücke, bevor sie in den Stadthafen und somit auch zur Museumsmeile gelangen. Die Flaniermeile ist ganz dem Meeresthema gewidmet. So finden sich hier etwa der ehemalige Glasbahnhof, der heute das Museum für Unterwasserarchäologie beherbergt, das Wahrzeichen des Bades, der Leuchtturm, das Fischerei- und Hafenmuseum mit dem Museumsschiff „HAVEL“ sowie das U-Boot-Museum. Im Stadthafen können Urlauber ein Ausflugsschiff besteigen oder Europas längste Mole ansehen. Kein ganz so eindrucksvoller Anblick ist das ehemalige Märchenschloss Dwasieden, das heute nur noch eine Ruine ist. Der ehemalige Schlosspark bietet jedoch noch immer eine schöne Kulisse für ausgiebige Spaziergänge.

Tierische Erlebnisse

EBleibt nach dem Besuch des Nationalparks noch Zeit, sollte der Tierpark Sassnitz in den persönlichen Reiseplan aufgenommen werden. Immerhin ist der Tierpark der Einzige auf der Insel Rügen. Neben Lehrpfaden für die Kleinsten, Streichelgehegen und vielen spannenden Tierarten bietet der Park auch großen Besuchern viele neue Erlebnisse. An vielen Stellen des Parks bietet ein kleiner Bach Gelegenheit für eine Erfrischung, wer mag, kann seine Haustiere in der Tierpension abgeben. Eine schöne Ergänzung zum Sassnitzer Zoo bietet der Besuch des Schmetterlingsparks. In tropischer Umgebung können Urlauber regnerische Tage verbringen oder einfach nur entspannen. Nicht weit vom Ostseebad Sassnitz entfernt, befindet sich mit dem Kreidemuseum Gummanz ein weiteres Highlight auf Rügen. Das Museum liegt auf dem Gelände eines ehemaligen Kreidetagebaus und ist in Europa einzigartig. Abenteurer können hier nicht nur mehr über die berühmte Rügener Kreide erfahren, sondern auch selbst aktiv werden. Regelmäßig finden hier Fossilienexkursionen statt, unter der Anleitung von Experten können schon Kinder tierische Funde aus längst vergangener Zeit entdecken. An Regentagen ist das Grundtvighaus Treffpunkt für Insulaner und Urlauber gleichermaßen. Töpferkurse, Kinoabende oder ein leckeres Stück Kuchen ergeben ein abwechslungsreiches Programm für Jung und Alt. Ab und an finden hier auch die legendären Sturmgespräche statt. Hintergrund: Wenn die Fischer bei schweren Stürmen nicht herausfahren konnten, nutzten sie die gewonnene Zeit für einen Klönschnack.