Djerba – Orientalischer Inseltraum im Mittelmeer
Mitten im Golf von Gabès, vor der Ostküste Tunesiens gelegen, präsentiert sich die nordafrikanische Insel Djerba besonders in den Herbst- und Wintermonaten von ihrer romantischen Seite. In den Frühlings- und Sommermonaten eher karg und staubig, verwandelt sich das Eiland nach den ersten Regengüssen im Herbst in eine bunte Blütenoase. Wenn sich die Dattelpalmen und Olivenbäume sanft im Wind schaukeln, Kamele ihre Passagiere gemütlich hin und her wiegend durch die Wüste befördern oder die leuchtend weißen Häuser bei untergehender Sonne in karamellfarbenem Licht erscheinen, kommt bald ein Gefühl von 1001 Nacht auf.
Orientalisches Flair
Die flache Insel ist ein Paradies für Sonnenanbeter, mehr als 3000 Sonnenstunden im Jahr und kaum Regen sind ideal für eine Auszeit im Paradies, alle Tage kann hier eine Sonnen- und Glücksgarantie gegeben werden. Besonders im Nordosten der Insel erstrecken sich lange Abschnitte mit feinsandigem Strand und flach abfallendem Wasser. Der Küstenbereich ist hervorragend für alle Arten des Wassersports geeignet. Besonders sehenswert ist der familienfreundliche Strand Sidi Mahréz, in Lalla Hadria warten viele gemütliche Liegen auf Urlauber, am Strand von Seguia (Aghir) kommt dank der vielen Palmen gar ein wenig Südseefeeling auf. Besonders spannend ist das Nebeneinander aus Wüsten-Optik und blühenden Oasen, hier wachsen besonders Oliven- und Granatapfelbäume, aber auch Feigenkakteen sind typisch. Wer es nicht ganz so heiß und trocken mag, sollte im Winter anreisen, jetzt findet eine magische Metamorphose statt, zahlreiche Blütenteppiche bedecken großflächige Landschaftsstriche und hüllen die karge Insel in ein fröhliches Gewand.
Mit der „Roten Eidechse“ die Insel entdecken
Neben einem Kamelausritt sollte auch eine Fahrt im „Lezard Rouge“ auf dem Tagesprogramm stehen, das Innere der Eisenbahn ist mit gemütlichen Polstersitzen eingerichtet und erinnert an vergangene Zeiten. Doch nicht nur fahrend lässt sich die Insel erkunden, zu Fuß oder im Geländewagen lassen sich die vielen Moscheen, Festungsanlagen und der Leuchtturm von Kap Taguermess erreichen. Wer genau hinschaut, kann, versteckt hinter wild wuchernden Kakteen und Palmen die typische Wohnform Tunesiens entdecken – den Menzel. Besonders gut lassen sich diese ländlichen Gehöfte in der Gegend um Midoun herum entdecken. Hier finden sich auch weitere Zeugen der tunesischen Lebensweise, Ölmühlen, Zisternen und blühende Obstgärten. Auch Gafsa ist mit seinem Archäologischen Museum, seinen weltberühmten Pistazien und dem exotischen Zoo einen Besuch wert.
Quirliger geht es in der Hauptstadt Houmt Souk zu, hier gilt es vor allem die opulenten Arcadengänge und die vielen weiß getünchten Häuschen mit den blauen Fensterrahmen zu erkunden. Ehemals ein wichtiges Handelszentrum – im Hafen legten einst römische Galeeren an, um ihre Waren aus Afrika zu bringen -, laden heute viele Cafés zum Verweilen ein. In der Nähe des Hafens erinnert nur noch ein Mahnmal an ein grausiges Relikt aus der Vergangenheit der Insel – den Schädelobelisken. Am Markttag können Urlauber Körbe, traditionelle Kleidung, Postkarten, aber auch Gewürze erwerben. Feilschen ist hier ausdrücklich erwünscht. Für die berühmten tunesischen Keramikwaren sollten Reisende jedoch nach Guellala oder Sedouikech fahren, in den Töpferdörfern können die Einheimischen bei Ihrer Arbeit beobachtet werden.
Lebensart der Berber erleben
Ein Aufenthalt wäre nicht perfekt ohne eine traditionelle „Piratenfahrt“, bei der Urlauber in Segelschiffen zur Flamingo-Halbinsel fahren können. Auch die charakteristischen tunesischen Gerichte sollten sich Urlauber auf der Zunge zergehen lassen. In Djerba werden auch Vegetarier und Veganer sehr glücklich, denn typisch sind gesunde Couscous-Mahlzeiten, die mit Harissa, einer scharfen Paste gewürzt werden. Aber auch Mechouia, gedünstete Paprikaschoten, oder Brik, Teigtaschen mit verschiedenen Füllungen sind sehr beliebt. Als Dessert kommt Baklava, ein süßes Blätterteiggebäck auf den Tisch. Wenn der Magen gut gefüllt ist, erzählen viele Spektakel von der reichhaltigen Kultur der Tunesier. In der Gegend um Midoun etwa werden traditionelle Berberhochzeiten mit Tanz gezeigt. Beim alljährlichen Festival von Ksour treffen sich die Berberstämme der Insel, Reiterspiele, Kamelrennen und Musik runden den Urlaub stimmig ab und bleiben noch lange im Gedächtnis. Übrigens: Wenn die unterirdische Moschee, die römische Siedlung Meninx in El Kantara, die prachtvolle Synagoge Al Ghriba oder andere Sehenswürdigkeiten erkundet werden, sollten geschlossene Schuhe getragen werden, denn Schlangen und Skorpione sind auf der Insel Djerba sehr häufig anzutreffen.