Wenn eine Feriendestination sechs Monate aussetzt

Die Philippinen sind ein beliebtes Ferienziel in Asien vieler Urlauber. Das Staatsgebiet der Philippinen erstreckt sich über mehr als 7.000 Inseln im westlichen Pazifik. Viele davon bieten ideale Urlaubsbedingungen, wie etwa Traumstrände und einsame Badebuchten, sowie diverse Wassersportmöglichkeiten und Tauchspots. Doch wie so häufig haben steigende Touristenzahlen nicht nur positive Auswirkungen – der philippinische Präsident hat nun die Notbremse gezogen, um ein Inselparadies zu retten. Die Insel Boracay wird für sechs Monate für den Tourismus geschlossen.

Das Inselchen Boracay liegt unweit des ungleich größeren Eilands Panay, das rund 3,5 Millionen Einwohner beherbergt und über dessen Flughafen viele Besucher ihre Destination Boracay erreichen. Boracay misst lediglich 10 Quadratkilometer, dennoch leben in den drei Siedlungen der Insel nach Zahlen aus der letzten Erhebung rund 32.200 Menschen. Auf der Insel gibt es einen kleinen Hafen. Reisende kommen vor allem wegen der schönen Strände nach Boracay, am bekanntesten ist der White Beach, der wie die englische Bezeichnung bereits deutlich macht, strahlend weißen und feinen Sand aufweist und herrlich türkis glitzerndes Wasser bietet. Viele Urlauber besuchen auch den zweiten Traumstrand der Insel den Diniwid Beach, ganz in der Nähe liegt ein weiteres attraktives Ausflugsziel, die Krokodil-Insel. Wunderbar leuchtende Korallenriffe und farbenfrohe Exemplare der Meeresfauna machten Boracay bisher außerdem zu einem attraktiven Tauch- und Schnorchel-Revier. Wenn der Nord-Ost-Passat weht, bietet der Bulabog Strand ideale Bedingungen für Wind- und Kite-Surfer.

Das Inselparadies braucht eine Auszeit

Diese paradiesischen Bedingungen ziehen immer mehr Besucher auf die Insel, leider auch mit nachteiligen Folgen, vor allem für die Umwelt. Die Hauptproblematik liegt vor allem in ungeklärten Abwasser, das von vielen Hotels direkt ins Meer geleitet wird. Die Infrastruktur ist mit dem seit zwanzig Jahren wachsenden Besucherzahlen nicht mitgewachsen. Daher hat der philippinische Präsident nun eine Tourismus-Sperre für Boracay verfügt, die bereits ab dem 26. April für sechs Monate andauern soll. In dieser Zeit sollen die Abwasser-Probleme gelöst werden. Noch ist unklar, wie die Tourismus-Sperre im einzelnen umgesetzt wird, dennoch bleibt zu hoffen, dass die Maßnahmen greifen und Boracay sich erholt.