Göhren – Bernsteinjuwel auf Rügen

Begrüßt von der Bernsteinkönigin, kann der Urlaub im drittgrößten Ostseebad der Insel Rügen stilgerecht beginnen. Das ehemalige Fischerdorf auf der Halbinsel Mönchgut zeigt sich besonders in den sonnigen Momenten von seiner besten Seite. Wenn die Sonne langsam an der Seebrücke untergeht, verschmelzen Ostsee und Himmel in einem einzigartigen Kaleidoskop aus feurigen Rot- und Orangetönen. Der Rasende Roland fährt in Göhren seine letzte Station an, vermutlich weiß auch die nostalgisch anmutende Schmalspurbahn, dass man in dem idyllischen Ostseebad endlich angekommen ist.

Göhrener Aussichten und Ansichten

Das Ostseebad Göhren liegt inmitten des Biosphärenreservats Südost-Rügen, eine in Norddeutschland einzigartige Naturlandschaft. Seit 1991 wurde dieses Schutzgebiet auch von der UNESCO als Schutzgebiet anerkannt. Dieses ist von blühenden Heidelandschaften, Traumstränden, Kliffen und Wiesen geprägt. Das Nordperd, Rügens östlichster Punkt, stellt die höchste Erhebung Göhrens dar, eine Wanderung um das Kap Nordperd, eine bewaldete Landzunge, lohnt sich zu allen Jahreszeiten. Am äußersten Zipfel erhalten Urlauber eine schöne Aussicht auf die Insel Usedom und die Insel „Greifswalder Oie“, oftmals auch als „Helgoland der Ostsee“ bezeichnet. Auf beiden Seiten der Landzunge befinden sich überwachte Strände. In großen Teilen des Strandes ist das Wasser nur kniehoch, der Meeresboden ist steinfrei, sodass das Baden zum Vergnügen wird. Am Nordstrand sitzen zudem Strandkörbe im Sand, die vor praller Mittagssonne und allzu neugierigen Blicken schützen.

Der Göhrener Gottesstein

Hinter der Bezeichnung „Gottesstein“ verbirgt sich Deutschlands größter Findling, der Buskam. Mit einem Umfang von 40 Metern ragt er selbst bei starkem Wellengang noch aus der Ostsee heraus. Insgesamt wiegt der Granitstein 1800 Tonnen, bis zu 40 Personen sollen auf dem Stein Platz haben. Im frühen 20. Jahrhundert soll der Findling als Kultstätte genutzt worden sein. Wer den Findling aus der Nähe erkunden möchte, sollte dies nur in Begleitung eines erfahrenen Tauchlehrers wagen. Weniger gefährlich ist das Hügelgrab neben der Göhrener Kirche, der „Speckbusch“. Unter schattenspendenden Bäumen gelegen, eignet sich das Hügelgrab auch hervorragend für eine kleine Auszeit. Von hier aus haben Urlauber einen guten Blick auf die Halbinsel Mönchgut mitsamt blühender Wiesen, Felder und fruchtbarer Boddenlandschaften. Die Kirche selbst wurde im mittelalterlichen Stil erbaut, die Türmchen sind so markant, dass sie von jedem Ort in Göhren gut zu sehen sind. Im Inneren sollten die maritimen Glasfenster sowie die Altarfiguren näher angesehen werden. An windstillen Tagen weht der Rauch frisch geräucherten Fisches zur Kirche herüber und macht Lust auf typische Ostseegerichte.

Goldige Zeiten

Überall in Göhren trifft man auf das „Gold der Ostsee“, den Bernstein. Alle zwei Jahre findet im Ostseebad Göhren das Deutsche Bernsteinfest statt, auf dem eine neue Königin gewählt wird. An Göhrens Nordstrand ist gar die Flaniermeile nach dem braungelben Edelstein benannt. Hier finden sich gemütliche Cafés und viele Spielgelegenheiten für die ganz Kleinen. Bei maritimen Klängen aus dem Kurpavillon, mediterranem Klima und dem Kontrast aus weißem Sand und tiefblauer Ostsee könnte man meinen, in Italien oder Spanien zu weilen. Wer mag, kann die Seebrücke hinabwandern und hier ein Ausflugsschiff besteigen. Nicht weit vom Strand entfernt befindet sich der neu angelegte Kurpark. Wasserspiele versprechen eine willkommene Abkühlung, im Kneippgarten und liebevoll angelegten Themengärten können die Kinder herumtollen, während die Erwachsenen sich eine kleine Pause gönnen.

Ausflug in die Heimat

Zurück am äußersten Zipfel der Halbinsel Mönchgut bietet sich das Heimatmuseum für viele Stunden Urlaubsspaß an. In wechselnden Ausstellungen wird das Leben auf der Insel Rügen und im ehemaligen Fischerort Göhren thematisiert. In dem rohrgedeckten Bauernhaus warten Schiffsmodelle, Kapitänsbilder und detailgetreu eingerichtete Wohnräume auf neugierige sowie kulturell interessierte Urlauber. In dem idyllischen Haus finden ganzjährig Veranstaltungen statt, auf Herbstmarkt, Frühlingsfest und Co. werden alte Handwerkstechniken vorgeführt, zudem können hier Rügen-typische Produkte erworben werden. Direkt gegenüber vom Museum findet sich der 100 Jahre alte Sagenbrunnen, der bei Bauarbeiten zufällig wieder entdeckt worden ist und mit seinen Märchenmotiven nun ein weiteres attraktives Ausflugsziel darstellt. Vor dem Museum hat außerdem das Museumsschiff „Luise“ angelegt. In dem Laderaum des Schiffes können Urlauber viele Details entdecken und so in die Vergangenheit der Rügener Fischer reisen.