Nicht nur in Deutschland hat der Frühling noch vor dem offiziellen Starttermin begonnen. Überall auf Mallorca öffnen Mandelbäume ihre zarten Blüten. Diese verströmen ein betörend süßes Aroma, dem man sich nur kaum entziehen kann. Wer sich auf die Duftreise macht, wird auch in optischer und kulinarischer Hinsicht belohnt.
Es ist eines der landschaftlichen Highlights auf der Baleareninsel – die Mandelblüte. Dank des milden Winters hat das Naturspektakel in diesem Jahr früher begonnen. In sehr kalten Wintern kann sich die Mandelblüte bis zur Maimitte hinziehen, in diesem Jahr kündigten sich die ersten Anzeichen bereits Ende Januar an. Bereits seit vielen Hundert Jahren blühen die Mandelbäume auf Mallorca. Im Jahr 1890 wurden die ersten Bäume gepflanzt, als eine Reblausplage großen Schaden an den Weinstöcken angerichtet hatte. Rebläuse können Mandelbäumen nichts anhaben. Heute finden sich etwa sechs Millionen Mandelbäume auf der Insel, ein Großteil von ihnen ist verwildert. Wer sich an dem einzigartigen Schauspiel erfreuen möchte, kann dies am besten bei einer Wandertour tun. Vor allem im Westen Mallorcas gibt es viele Plantagen, im Südosten der Insel sind sie vor allem rund um die Cala Figuera zu finden. Bei einer Fahrt mit dem „Roten Blitz“ oder einer Wanderung auf dem Pilgerpfad zum Kloster Lluc kann das typische Aroma wahrgenommen werden. Auch Urlauber, die das Serra de Tramuntana Gebirge erklimmen, kommen an endlosen Hainen vorbei.
Frühlingserwachen auf Mallorca
Wer den Duft noch eine Weile länger genießen möchte, sollte eine Flasche mit dem berühmten Mandelblütenparfum „Flor d `Ametler“ erstehen. Als Erfinder des Dufts gilt der Chemiker Bernardo Vallori, der beobachtet hatte, wie die Frauen in seinem Dorf duftende Essenzen aus Blüten herstellten. Bereits 1930 begann er mit der Herstellung des Mallorca-Dufts. Die Besonderheit: In jedem Flakon steckt eine ganze Mandelblüte, die den mallorquinischen Frühling bis nach Deutschland bringt. Wer mag, kann die Parfum-Werkstatt in Pont d‘ Inca besuchen und hier aus verschiedenen Parfumkreationen auswählen. Auch als Mitbringsel ist das Parfum geeignet, denn jeder Duft wird in limitierter Anzahl hergestellt. Hinzu kommt, dass der Herstellungsprozess sehr aufwendig ist. Nach Ernte und Lesung müssen die Blüten drei Jahre in Alkohol schwimmen, bevor die ätherischen Öle herausgefiltert werden können. Doch die ätherischen Essenzen stecken außerdem in vielen anderen Produkten, Mandelöle, Haarmasken oder parfümierte Seife weisen ebenfalls den charakteristischen Duft auf. Wenn der Baum seine Früchte hervorgebracht hat, werden diese zu leckerem Eis, Kuchen oder Gebäck verarbeitet. Selbst die Schalen müssen nicht entsorgt werden, diese dienen als Ausgangsmaterial für Heizmaterial und Mulch.