Die deutschen Karnevalsfeierlichkeiten erreichen mit dem Rosenmontag am 3. März ihren Höhepunkt. Hunderttausende werden die Narren-Hochburgen Köln, Mainz und Düsseldorf bevölkern, um zu feiern. Schon etwas früher haben die Einwohner der Bahamas ihren karnevalistischen Einstand gefeiert. Wie jedes Jahr verwandelten sich die Straßen um Nassau in ein buntes Treiben mit fantasievollen Kostümen und kreolisch inspirierter Musik.
Bereits am Boxing-Day, dem 26. Dezember begann der Junkanoo, bis in das neue Jahr hinein wurde gefeiert. Junkanoo – das ist die bahamaische Antwort auf Mardi Gras in New Orleans sowie den Karneval in Rio. Wie auch beim brasilianischen Karneval treten beim Junkanoo verschiedene Tanzgruppen gegeneinander an. Eine Jury bewertet die besten Kostüme, Musik sowie die Gesamtpräsentation. Zu den derzeit bekanntesten Tanzgruppen gehören „The Valley Boys“, die „Saxons“, „One Family“ sowie die „Music Makers“. Bereits viele Monate vorher trainieren die Tänzer in Trainingscamps, den sogenannten „Shacks“. Die Konkurrenz unter den Gruppen ist hoch, so muss nicht nur eine kunstvolle Choreografie eingeübt, sondern auch originelle Kostüme angefertigt werden. In vielen Stunden entstehen die kunstvollen Kostümierungen. Früher wurden die besten Verkleidungen nach den Straßenumzügen entsorgt, heute werden die besten ausgestellt. Im Prince George Wharf, der Dauerausstellung Junkanoo Expo können Urlauber jeden Tag in Erinnerungen schwelgen oder Fantasiereisen unternehmen.
Bahamaischer Karneval zum Mitmachen
Der bahamaische Karneval steht seinen berühmten Brüdern und Schwestern in Rio, New Orleans oder Venedig in nichts nach. Genau wie auch in Deutschland können sich Urlauber aktiv an dem Spektakel beteiligen – indem sie mittanzen, sich mit Krepppapier-Masken verkleiden oder mit Trillerpfeifen oder Kuhglocken Musik machen. Woher der Junkanoo seinen ungewöhnlichen Namen hat, ist bis heute ungeklärt. Seine Wurzeln hat das kulturelle Großereignis jedoch in der Sklaverei. Während der Zuwanderung der Loyalisten wurden auch viele Sklaven auf die Inseln gebracht. Um die Weihnachtszeit herum erhielten sie drei freie Tage, um die Plantagen zu verlassen und zu ihren Familien zurückzukehren. Während dieser Zeit maskierten sich die Sklaven mit bunten Masken und zogen auf Stelzen von Haus zu Haus. Nach Abschaffung der Sklaverei geriet diese Tradition zunächst in Vergessenheit und wurde erst sehr viel später wiederbelebt. Heute ist Junkanoo ein bedeutendes Ereignis auf den Inseln. Viele Tausend Menschen beteiligen sich aktiv an dem Fest oder schauen einfach nur zu, wenn die bunten Straßenumzüge durch die Hauptstadt Nassau ziehen. In diesem Jahr konnten übrigens „The Valley Boys“ mit ihrem Thema „Von China zu den Bahamas“ den Junkanoo für sich entscheiden. Mit den asiatisch inspirierten Kostümen und den weiß geschminkten Gesichtern begeisterten die Tänzer Insulaner und Urlauber gleichermaßen.