Frühling ist Pollenzeit. Derzeit machen besonders Roggen-, Hasel- und Birkenpollen den Allergikern zu schaffen. Wer vor den krankmachenden Allergenen fliehen möchte, muss gar nicht weit reisen. Auf der ostfriesischen Insel Borkum finden sich zahlreiche allergikergeeignete Unterkünfte. Ende März hat die Insel außerdem das ECARF-Qualitätssiegel erhalten.
Am 21. März fand die Galaveranstaltung anlässlich der abgeschlossenen Zertifizierung statt, ECARF-Referentin Anja Bode übergab die Urkunde an den Bürgermeister Georg Lübben. Borkum ist somit die erste allergikerfreundliche Insel Europas. Zuvor hatte die „Europäische Stiftung für Allergieforschung“ (ECARF) bereits den Urlaubsort Baabe auf Rügen, Bad Hindelang im Allgäu sowie das Schmallenberger Sauerland mitsamt der Region Eslohe ausgezeichnet. Um offiziell als allergiefreundliche Ferieninsel anerkannt zu werden, musste Borkum zahlreiche Änderungen vornehmen und sein Angebot in vielen Bereichen umstellen und auf die Bedürfnisse von Allergikern abstimmen. Hotels, Ferienhäuser, aber auch Lebensmittelbetriebe hatten Schulungen durch ein Team von Allergologen erhalten. Unter dem Motto „Wir machen mit“ wurde Borkum nach und nach allergiefreundlich. Das ECARF-Siegel bedeutet einen großen Mehrwert für den Tourismus, Allergiker aber auch Menschen mit anderen Erkrankungen können nun guten Gewissens Urlaub auf der ostfriesischen Insel Borkum machen.
Gesundheitsurlaub auf der Ostfrieseninsel
Allergien sind weltweit auf dem Vormarsch, auch in Deutschland leiden Millionen Menschen an Pollen-, Tierhaar- oder Milbenallergien. Ein Drittel der Europäer leidet unter mindestens einer Form. Allergien sind überschießende Immunreaktionen, das Abwehrsystem erkennt harmlose Stoffe wie Pollen oder Tierhaare als fremd und möchte diese bekämpfen. Zu den typischen Beschwerden gehören Schnupfen, Niesanfälle, brennende Augen und Atembeschwerden. Die Lage an der Nordseeküste prädestiniert die Insel vor allem für Pollenallergiker, aber auch Burnout-Patienten, Menschen mit Hauterkrankungen und Asthma werden sich hier wohlfühlen. Diese Reizklimazone zeichnet sich vor allem durch die reine und pollenarme Luft aus, auch die Nordsee wirkt sich heilend aus. Die Kombination aus Wasser und Wind fördert die Bildung von Aerosolen, feinster Schwebeteilchen, die mit Salz angereichert sind. Werden diese eingeatmet, profitieren die Atemwege, aber auch die Haut und die Abwehrkräfte werden durch das Hochseeklima verbessert. Doch auch in den Unterkünften ist alles auf Allergiker eingestellt, Teppiche findet man hier selten, wenn sie vorhanden sind, erfolgt die Reinigung mit HEPA-Filtern ausgestatten Staubsaugern, auf Wunsch können Urlauber milbendichte Bezüge fürs Bett erhalten. In den Lokalen der Hotels und Ferienhäuser wird außerdem Wert auf Speisen ohne allergieauslösende Bestandteile wie Nüsse, Eier oder Sellerie gelegt. Urlauber können alle teilnehmenden Betriebe deutlich am ECARF-Siegel erkennen.