Vulkantourismus auf Sizilien: Ätna bricht erneut aus

Aktive Vulkane sind ein Naturschauspiel sondergleichen. Wenn sich die Lavaströme in Zeitlupengeschwindigkeit den Berg hinabwälzen und der Berg Aschewolken ausspuckt, sind Menschen aller Altersklassen begeistert und verängstigt zugleich. In Sizilien kann derzeit Europas höchster aktiver Vulkan, der Ätna, bei seinem faszinierenden Spektakel beobachtet werden. Denn seit Januar dieses Jahres ist der Berg wieder aktiv, im April folgte die bislang letzte, fünfte Phase des Ausbruchs. Schäden sind nicht entstanden, auch die Bevölkerung war zu keinem Zeitpunkt in Gefahr.

Nach einer Ruhephase von 50 Tagen wurde der Ätna am 5. Januar 2012 wieder aktiv. Mit spektakulären Bildern begrüßte der Vulkan das neue Jahr. Der Ausbruch fand am „Neuen Süd-Ost-Krater“ statt. Bis zum April folgten vier weitere kleine Ausbrüche, alle fünf Ausbrüche stellten für Einheimische und Urlauber keine Gefahr dar. Die Eruptionen waren zwar sehr heftig, jedoch nur sehr kurz, sodass der Lavastrom nicht weit genug geflossen ist, um bewohnte Gebiete zu erreichen. Auch der Flugverkehr konnte ungehindert fortgesetzt werden. Im April brach der Ätna zum vorläufig letzten Mal aus. Beobachter konnten eine sieben Meter hohe Aschesäule sehen, die in den Himmel geschleudert wurde. Zudem begann sich an der Ostseite des Berges ein Lavastrom hinabzuwälzen, der bis in das unbewohnte Tal Valle del Bove floss.

Ätnabesteigungen werden immer beliebter
Vulkantourismus ist eine ganz besondere Art des Aktivurlaubs. Vulkantouristen suchen das Abenteuer, zudem fördern Reisen zu aktiven Vulkanen auch die Adrenalinausschüttung, da brodelnde Vulkane immer unberechenbar bleiben. Sizilienurlauber planen meist auch einen Ausflug zum Ätna, auch während eines Ausbruchs ist der Aufstieg grundsätzlich möglich – wenn einige Regeln beachtet werden. So sollte das Nationalparkzentrum an Fuß des Bergs aufgesucht werden. Hier bekommen Urlauber Informationen über den Grad der Aktivität, eventuelle Sperrungen am Vulkan und angemessene Kleidung. Zudem darf die Arbeit der Wissenschaftler während eines Ausbruchs nicht behindert werden. Urlauber, die den Aufstieg wagen, werden überrascht sein, denn auf dem Berg wachsen zahlreiche Bäume, darunter Eichen und Kastanien. Die „Kastanie der 100 Pferde“ hat alle Ausbrüche unbeschadet überstanden und ist bereits 2000 Jahre alt. Sogar die Trauben Nerello Mascalese für den Ätna-Wein werden hier angebaut. Wer genau hinhört, kann vielleicht das Grollen im Inneren des Vulkans vernehmen. Hierbei soll es sich der sizilianischen Legende nach um die Schritte des Zyklopen Polyphem handeln, der im Kampf mit Odysseus erblindete.

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