Nordseeinseln: Zugvogeltage enden mit Besucherrekord

Jedes Jahr im Oktober wird die niedersächsische Nordseeküste zur vorübergehenden Heimat von Millionen Zugvögeln. Diesem einzigartigen Naturschauspiel sind die Zugvogeltage gewidmet. In diesem Jahr zog das Veranstaltungshighlight 11.000 Besucher an. Ein neuer Rekord.

Mehr als 250 Veranstaltungen rückten die gefiederten Besucher ins Zentrum. Die Zugvogeltage, in diesem Jahr bereits zum fünften Mal gefeiert, konnten 2013 erneut mehr Besucher anlocken. Geschätzte 11.000 Menschen fanden sich auf den Nordseeinseln Borkum und Wangerooge sowie den drei Festlandregionen an der niedersächsischen Nordseeküste ein, um vielfältigen Veranstaltungen beizuwohnen. Mit einem großen Abschlussfest sind die diesjährigen Zugvogeltage in Horumersiel nun zu Ende gegangen. Das Fest wurde vom Nationalparkhaus Wangerland sowie der Wissenschaftlichen Arbeitsgemeinschaft für Natur- und Umweltschutz (WAU) organisiert. Besucher hatten die Gelegenheit, die Arbeit der Parkranger zu beobachten, Musik zu hören oder sich gemeinsam künstlerisch zu betätigen. Auch die Kinder wurden integriert, insgesamt 250 Kinder hatten mit Wasserfarben Portraits von Zugvögeln aufs Papier gebracht, die schönsten Bilder wurden ausgezeichnet. Zum ersten Mal in diesem Jahr fand der Zugvogel-Aviathon statt. Im Wettstreit der Regionen stand die Vogelbeobachtung im Mittelpunkt. Auf Grundlage von Daten der Nationalparkverwaltung sollte jene Region gewinnen, in der die meisten Zugvogelarten beobachtet worden waren. Gewinner war die Insel Borkum, hier konnten Besucher und Vogelliebhaber 140 verschiedene Arten sehen. In den Küstenregionen konnte das Wangerland den Wettstreit für sich entscheiden, hier fanden sich besonders viele seltene Arten ein, etwa der Rosenstar oder die Steppenweihe.

Nordsee Urlaub

Blick auf die herbstliche Nordsee

Naturschauspiel im Wattenmeer

Auch im nächsten Herbst werden sich wieder viele Millionen Zugvögel an den Küsten der Nordsee einfinden. Bis zu 12 Millionen Tiere fliegen in der arktischen Tundra oder Nordeuropa los, um die warmen Überwinterungsgebiete Afrika und Südeuropa anzusteuern. Im Wattenmeer rasten die Vögel, um neue Kraft zu sammeln und Nahrungsreserven anzulegen. Besonders eindrucksvoll sind die großen Schwärme, in denen sich bis zu 100.000 Vögel zu dramatischen Flugmanövern formieren. Im Herbst gibt es weltweit kaum eine Region auf der Erde, an denen Vogelliebhaber die Gelegenheit erhalten, so viele verschiedene Arten zu beobachten. Dem Artenreichtum aber auch den tierischen Leistungen der Vögel widmet sich jedes Jahr die Veranstaltungsreihe der Zugvogeltage. Vorträge und Exkursionen ins Watt, Fahrradtouren oder Nachtwanderungen mit Taschenlampe – Jung und Alt können an fünf Tagen viel erleben. Viele Ferienhäuser und Hotels locken Besucher außerdem mit Pauschal- und Kombinationsangeboten, Naturfreunde, Familien mit Kindern aber auch Ruhesuchende können die Besonderheiten der Vogelwelt entdecken. Kulinarische, visuelle und musikalische Erlebnisse sorgen dafür, dass die Zugvogeltage aus dem Veranstaltungskalender nicht mehr wegzudenken sind.