Die Kreideküste ist das beliebteste Ausflugsziel auf der Insel Rügen. Damit die Besucher besser vor möglichen Gefahren geschützt sind, setzt die Parkverwaltung des Nationalparks Jasmund derzeit neue Sicherheitsmaßnahmen um.
Die Kreideküste ist das Wahrzeichen der Ostseeinsel. Eingebettet in den kleinsten deutschen Nationalpark Jasmund hat sie nicht nur den Maler Caspar David Friedrich inspiriert. Etwa 1, 5 Millionen Besucher pilgern täglich jedes Jahr zum Weißen Gold und besteigen den höchsten Punkt der Felsformationen – den Königsstuhl. Besonders vor der Halbküste Jasmund ist ein grandioser Ausblick auf die Kreidefelsen garantiert. Unter den Stufen der felsigen Küsten warten weitere Naturschätze auf den neugierigen Besucher, hier können Bernsteine, Hühnergötter und Donnerkeile gesammelt und als kleines Mitbringsel mit nach Hause genommen werden.
Nationalpark-Verwaltung setzt neues Sicherheitskonzept um
Jedoch machten in den letzten Monaten immer wieder dramatische Unfälle Schlagzeilen. Vor allem Kinder und unerfahrene Wanderer sind sich potenzieller Gefahren nicht immer bewusst. Bei lange andauernden Regenfällen oder nach starkem Frost kann es zu Abbrüchen kommen. Große Felsenstücke weichen auf und fallen schließlich bis zu 70 Meter weit in die Tiefe. Auch Bäume können entwurzelt werden. Im Jahre 2005 stürzten etwa große Teile der Wissower Klingen ins Meer.
Die Parkverwaltung setzt jetzt verstärkt auf die Eigenverantwortung der Urlauber. So werden nach und nach Absperrungen entfernt und durch Warn- und Informationstafeln an prominenter Stelle ersetzt. Diese warnen vor den möglichen Gefahren einer Wanderung an Rügens Steilküste. In den letzten Wochen wurden an den Zugängen zum Nationalpark Jasmund solche Tafeln aufgestellt, zudem erhalten Urlauber informative Flyer.
Generell sollten Reisende nicht unterhalb der Steilküste entlang wandern. Festes Schuhwerk ist Pflicht. Eltern sollten Kinder immer im Auge behalten. Für Ältere kann der Abstieg am Königsstuhl, der immerhin 400 Stufen umfasst, zu beschwerlich sein. Wer sich eine Wanderung entlang der Kreideküste nicht zutraut, kann auf einem Ausflugsschiff sicher das Rügener Wahrzeichen ansehen. Auch ein Besuch im Nationalparkzentrum lohnt sich. Hier finden regelmäßige Ausstellungen und Multimediashows statt.